Dreimal im Leben
Arturo Perez-ReverteFAZ, 2013:
Da können sich die schmachtenden Hauptfiguren über den Zeitraum von Jahrzehnten gern auch noch öfter begegnen und ihre amour fou zelebrieren in Buonos Aires, Nizza und Sorrent, auf Luxuslinern und in Grandhotels, meint Jakob Strobel Y Serra beglückt angesichts von Arturo Perez-Revertes Roman. Gentlemen-Gauner, Tangotänzer, Kokainschnupfer und Schachgenies können den Rezensenten nicht vergraulen. Im Gegenteil, die Perfektion, die der Autor bei der Konstruktion seiner Geschichte und rasanter Schnitte zwischen den Zeiten an den Tag legt, lässt Strobel Y Serra durch den 500-Seiten-Text gleiten wie durch feinsten Pulverschnee. Sprachlich ebenso geschmeidig, lässt es der Text laut Rezensent allerdings an Sinnlichkeit fehlen, so dass die Erotik in diesem Buch garantiert jugendfrei rüberkommt. Doch der Autor sei eben ein Perfektionist im Dienst der U-Literatur und kein Genie.